DKP-Stadtrat Heidenheim
Reinhard Püschel

Heidenheimer Straße 31
89520 Heidenheim

Heidenheim, 15. Oktober 2018

An den
Gemeinderat der Stadt Heidenheim
Herrn Oberbürgermeister Bernhard Ilg
Rathaus Heidenheim

Haushaltsplan 2019 - Kommunaler Wohnungsbau

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats,

die österreichische Hauptstadt ist für Mieter ein Sehnsuchtsort. Die meisten Wohnungen gehören der Kommune oder werden sozial gefördert. Nur ein fünftel des verfügbaren Haushaltseinkommens geben die Wiener fürs Wohnen aus. Die Folge: Die Quartiere sind sozial durchmischt, es gibt keine Ghettos, die Stadt gilt als eine der lebenswertesten der Welt.

Ganz anders in Deutschland. Vor allem in den Ballungsräumen ist die Wohnungsnot groß. Mit der notwendigen Grundgesetzänderung des Bundes, also der weiteren Beteiligung an der sozialen Wohnraumförderung und der Erhöhung der Fördermittel setzt die Bundesregierung ein erstes positives Signal für den bezahlbaren Wohnungsbau. Eine Grundlage war, dass der Bestand an preis- und belegungsgebundenen Sozialmietwohnungen weiter stark zurückgegangen ist. Der Wohnungsmangel steigt und in der Folge steigen die Mietpreise immer rascher. Beim Baden-Württembergischen Mietertag des Deutschen Mieterbundes (Juni 2018) wurde festgehalten, das es eine öffentliche Aufgabe sei, einem Marktversagen durch ordnungspolitische Maßnahmen entgegen zu wirken und dafür zu sorgen, dass angemessenes Wohnen bezahlbar sein müsse." Schon das Anbieten überteuerter Wohnungen, erst Recht aber das Überschreiten der Mietpreisbremse, muss als Ordnungswidrigkeit von den zuständigen Behörden mit Bußgeldern geahndet werde können. Ebenso fordert der Mietertag die Städte auf, mit dem Erlass einer Satzung zum Verbot der Wohnraumzweckentfremdung das deutliche Signal zu setzen, dass Wohnungsleerstand kein Kavaliersdelikt, sondern eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Tübingens OB Palmer sprach sich für die Förderung gemeinnütziger Wohnungsbaugesellschaften aus.

Die Wohnungsversorgung ist eine öffentliche Aufgabe und kann nicht allein dem Markt überlassen werden. Die Wohnungsfrage ist heute eine er wichtigsten sozialen Fragen, die schnellstens geregelt werden muss. Sie betrifft besonders in Städten optimal alle, die nicht reich sind. Damit liegt auch die Demokratiefrage auf dem Tisch. Wer regiert für wen?

Antrag / Forderungen an die Stadt Heidenheim:

  • Wohnen ist ein Menschenrecht.

  • Weiterentwicklung des kommunalen Wohnungsbaus.

  • Erlass einer Satzung zum Verbot der Wohnraumzweckentfremdung.

  • Grund und Boden ist staatliches bzw. kommunales Eigentum. Es darf nicht an Wohnungsunternehmen verkauft werden, die Profite damit machen.

  • Grund und Boden nur in Erbpacht vergeben. Dadurch senken sich die Baupreise.

  • Für den kommunalen Wohnungsbau kann die Stadt finanzielle Mittel aus dem Landeswohnraumförderprogramm in Anspruch nehmen.

  • Wohnungsnot?
    Die Stadtverwaltung untersucht, wie viele Menschen, vor allem Sozialschwache, in Heidenheim bezahlbare Wohnungen suchen.

Mit freundlichem Gruß
gez. R. Püschel

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