Reinhard Püschel
DKP-Stadtrat
Heidenheimer Straße 31
89520 Heidenheim

Heidenheim, 21.Oktober 2016

An den
Gemeinderat der Stadt Heidenheim
Herrn Oberbürgermeister Bernhard Ilg
Rathaus Heidenheim

Haushaltsplan 2017
Erstellung eines Armutsberichts

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats,

die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander, konnte man Ende 2015 aus dem ersten Armutsbericht des Landes Baden-Württemberg entnehmen. Demnach gelten knapp 15 Prozent der Bevölkerung und damit 1,6 Millionen Personen als gefährdet, so abzurutschen dass sie nur noch sehr eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Auch die Bertelsmann-Stiftung kommt in ihrem Bericht zu der Erkenntnis, dass fast 2 Millionen Kinder in Deutschland auf Hartz IV angewiesen sind. Damit wuchsen vergangenes Jahr insgesamt mehr als 1,9 Millionen Kinder in Armut auf - 52 000 mehr als noch 2011. Festzustellen ist, dass die Kinder über längere Zeit in der Armut feststecken. Die Studie bestätigt eine lang bekannte Eigenheit dieser Gesellschaft: Armut vererbt sich ähnlich wie Reichtum.

Bestürzend ist auch die Aussage des UN-Kinderhilfswerks Unicef. Demnach sind weltweit rund 50 Millionen Kinder auf der Flucht vor Krieg und Gewalt. Die Zahl der Flüchtlingskinder habe sich zwischen 2005 und 2015 verdoppelt.

Diese erschütternde Zahlen bekräftigen die Frage: Wie sieht die Situation in unserer Stadt Heidenheim in Bezug auf Armut aus? Auch hier leben Menschen in Armut und weitere sind von Armut bedroht.

Das Recht auf menschenwürdiges Leben ist ein Grundrecht!

Was kann also die Stadt Heidenheim tun, um dieses Menschenrecht zu gewährleisten? Wie kann die Armut in unserer Stadt bekämpft und gelöst werden?

In Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen im Land, dem Landkreis, dem Jobcenter und Caritas könnte ein Armutsbericht erstellt und erste Maßnahmen Entwickelt werden.

Antrag:

Die Stadt Heidenheim erstellt einen Armutsbericht!

Mit freundlichem Gruß
gez. R. Püschel

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